Den Film Texas Chainsaw Massacre kennt wohl jeder. Der Titel verrät sonst die Handlung des Horrorstreifens: Fünf typische Teenager halten um einem unscheinbaren Mädchen zu helfen in einem Dorf, wo sie als Dank für zwei Stunden von einem Psycho mit Kettensäge gejagt werden. Ein klassischer Horrorfilm. Keine Überlebende. Totales Gemetzel. Man meint, das Blut spritze durch die Leinwand. Völlig unrealistisch. Massiv  übertrieben. Oder auch nicht. ACHTUNG – viewers discretion advised! ACTION!

1. Akt: Unser Film spielt in Südafrika. Bekannt für Apartheid, Nelson Mandela oder Safari-Ferien. Aber auch für Kriminalität und Sport. In jüngster Vergangenheit meist eine  Kombination von beidem. Südafrika ist das Land in dem Rugbyspieler Phindile Joseph Ntshongwana vier Menschen mit einer Axt zu Tode hackt. Oder das Land in dem keinbeinige Sprinter Topmodels durch Türen erschiessen. Das Land der mordenden Sportler. Doch für einmal wendet sich heute das Blatt.

2. Akt: Mhlengi Gwala ist Südafrikas grosse Olympia-Hoffnung im Triathlon. Im Morgengrauen rast er auf dem Rad durch die kühle Luft. Er träumt von Olympia. Unverhofft wird er von drei Typen vom Rad und ins Gebüsch gezerrt. Einer hält Gwala eine Pistole ins Gesicht. „Ein Überfall“, denkt sich Gwala unbeeindruckt. Überfälle sind Alltag. Seine Heimatstadt Durban ist eine der gefährlichsten Städte der Welt. Doch Gwala täuscht sich. Es ist kein Raubüberfall. Das wird Gwala spätestens bewusst, als einer der Täter eine Kettensäge aus einem Busch zieht.  Die drei Männer haben es nicht auf sein Handy abgesehen, sondern auf seine Beine! Erbarmungslos senkt sich die Kettensäge auf Gwala’s Oberschenkel. Zerreisst unaufhaltsam Haut und Muskel. Erst der Oberschenkelknochen stoppt den Amputationsversuch. Zu stumpf die Zähne, zu rostig das Blatt der Säge. Die Täter machen sich aus dem Staub. Sie lassen Gwala im schwachen Licht der Morgendämmerung im Gestrüpp zurück. Alleine mit der Angst und den Schmerzen.

3. Akt: Gwala robbt auf die Strasse, wo ein Autofahrer anhält. Nur durch ein Wunder überlebt er schwerverletzt den Angriff. Der Traum von Olympia gestorben. Die Ärzte erklären, er werde sicher zwei Jahre brauchen, um wieder normal gehen zu können. Heute, nur ein halbes Jahr später, hat sich Gwala fast zu 100% zurückgekämpft. Er bestreitet sogar bereits wieder erste Rennen. Auch Olympia ist fast wieder in Sichtweite. Die Täter konnten bis heute nicht gefasst werden. Niemand weiss, weshalb Gwala angegriffen wurde. CUT!

Nebst krassen Narben an beiden Beinen, muss Gwala mit den schlimmen Erinnerungen leben. Auf seinem Instagram-Account (@mhle_gwala) dokumentiert er seinen Weg zurück. Zurück vom Albtraum in die Realität. Unser für einmal sportliche Wunsch: Möge der Horrorfilm für einmal ein Happyend nehmen!

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